TeamGym
TeamGym ist eine moderne Sportart aus Skandinavien, die dem Gerät- und Trampolinturnen ähnelt. Bisher gibt es ausschließlich europäische Vereine, die TeamGym anbieten. 2005 hat die europäische Turnunion (UEG) TeamGym in die offiziellen Wettkampfdisziplinen des Turnsports aufgenommen. Alle zwei Jahre finden Europameisterschaften statt, die viele Menschen in den Bann dieser Sportart ziehen.
Das Team
Eine Mannschaft im TeamGym besteht aus 4 -12 Teilnehmer*innen, die entweder als weibliches, männliches, oder gemischtes (mixed) Team antreten. Es gibt drei Disziplinen, die stets in der Mannschaft und zur Musik geturnt werden. Diese sind die Bodengymnastik, das Tumbling und Trampette (Trampolin und Sprungtisch).
Bodengymnastik
Die gesamte Mannschaft zeigt eine tänzerische Choreographie bei der verschiedene Elemente verpflichtend geturnt werden müssen. Sprünge, Drehungen, akrobatische- sowie Kraftelemente präsentieren die Athlet*innen in wandelnden Formationen. Die Bodengymnastik ist je nach Leistungsklasse unterschiedlich lang.
Besonderen Wert wird auf das synchrone Turnen gelegt sowie auf fließende Übergänge zwischen Gymnastik und Akrobatik. Im Gegensatz zu einer Einzelsportart steht hier weniger das Können der einzelnen Teilnehmenden im Vordergrund, sondern die Leistung des gesamten Teams.
Trampette
Die Disziplin Trampette besteht aus Minitrampolin und einem Sprungtisch, der sich auf eine Höhe von 1,65 m verstellen lässt.
Auch hier zeigen jeweils vier bis sechs Turner*innen des Teams in drei Reihen Sprünge auf dem Minitrampolin. Die Athlet*innen müssen innerhalb der drei Bahnen mindestens eine Runde mit dem sogenannten Sprungtisch absolvieren, welcher zwischen Minitrampolin und Landematte aufgebaut wird. Die Trainerin oder der Trainer der Mannschaft entscheidet, ob noch eine weitere Reihe über den Sprungtisch geturnt wird oder stattdessen zwei Reihen Minitrampolin bevorzugt werden. Es ist möglich, ebenso wie bei der Disziplin Tumbling, die Mannschaftsmitglieder in den einzelnen Runden auszutauschen, so dass die schwierigsten Elemente pro Reihe gezeigt werden können. Die Athlet*innen zeigen Kombinationen aus Salti und Schrauben über Trampolin und Sprungtisch.
Tumbling
Eine Tumblingbahn ist eine 14 Meter lange Fiberglasbahn, die den Turner bei seinen akrobatischen Elementen unterstützt.
In der Disziplin Tumbling zeigen jeweils vier bis sechs Turner*innen des Teams in drei Reihen auf der Tumblingbahn akrobatische Sprungreihen. Die Turnenden innerhalb einer Reihe laufen dabei hintereinander im sogenannten "Fluss". Die einzelnen Mannschaftsmitglieder können zwischen den Runden ausgetauscht werden. Im internationalen Bereich wird von den Turnenden mindestens eine Bahn mit ganzen Schrauben im Einfachsalto bzw. eine halbe Schraube in Mehrfachsalti gefordert. Die drei Reihen bestehen aus einer vorwärts, einer rückwärts und einer gemischten Reihe.
Während im ersten Durchgang von allen Turner*innen eine identische Bahn gezeigt werden muss, haben die Turner*innen im zweiten und dritten Durchgang die Möglichkeit ihr vollständiges turnerisches Können mit aufsteigender Schwierigkeit zu präsentieren.
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Die Wettkampfklassen und Disziplinanforderungen im TeamGym
In Deutschland turnt man im TeamGym, nach den Regeln des "Code of Points", der UEG (European Gymnastics, seit 2020).
Die Wettkampfklasseneinteilung in Deutschland, sowie die zugehörigen Disziplinanforderungen für jede Disziplin, stellen eine nationale Ergänzung zu den internationalen Wertungsvorschriften der UEG / EG dar. Jeder ausrichtende Verband hat die Möglichkeit und den Vorteil, dieses Konzept an seine lokalen Veranstaltungen anzupassen.
Inoffizielle TeamGym Wettkampfserie
Der Grundgedanke der Inoffiziellen TeamGym Wettkampfserie, auch "ITS" genannt, ist die Schaffung einer vereinfachten Wettkampfstruktur, um die Anzahl der Wettkämpfe für Neu- bzw. Wiedereinsteiger*innen zu erhöhen. Und gleichzeitig erfahrenen Vereinen die Möglichkeit zu geben mehr Wettkampferfahrung zu sammeln.
So erlaubt beispielsweise das neue System noch nicht ganz ”sicher” beherrschte Elemente unter Wettkampfbedingungen zu zeigen. Zudem können Mannschaften aus mehreren Teilnehmer*innen als üblich bestehen, um allen Turner*innen eines Vereins die Chance zu geben einen Wettkampf zu bestreiten. Dabei soll sich der bekannte Ablauf eines Wettkampfes nicht ändern. Lediglich die Vergabe der Punkte und Ergebnisse unterliegt neuen Regelungen. So können auch erfahrene Vereine an diesen Wettkämpfen teilnehmen, ohne das bestehende Programm verändern zu müssen.
Die “ITS” besteht aus zwei Wettkampfrunden, in der jeweils eine Gewinnerin oder ein Gewinner ermittelt wird. Den Abschluss der Wettkampfserie bildet, mit den Bayern Open, ein dritter Wettkampf.